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Känguruhen – Therapie durch Körperkontakt

Neugeborene Babys haben ein grundlegendes Bedürfnis nach Nähe und Körperkontakt, das ebenso wichtig ist wie das nach der ersten Nahrung. So wird nach der aufreibenden Geburt Geborgenheit und Vertrauen vermittelt. Da viele Frühgeborene jedoch auf ärztliche Behandlung sowie unterstützende Maßnahmen angewiesen sind, fehlt zunächst der enge Kontakt zu den Eltern und besonders zur Mutter. Beim sogenannten Känguruhen werden Nähe und Geborgenheit kreiert, sodass Eltern und Kind eine enge Bindung aufbauen können und Vertrauen geschaffen wird. Dank der zahlreichen medizinischen Vorteile hat sich die Känguru-Methode mittlerweile als gängige Therapieform etabliert.

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Was ist Känguruhen?

Beim Känguruhen wird das Neugeborene ohne Kleidung auf die nackte Brust von Mutter oder Vater gelegt und zusätzlich zur schützenden Körperwärme der Eltern zugedeckt. Die Eltern agieren quasi als eine Art lebender Brutkasten. Wenn von ärztlicher Seite keine Bedenken bestehen, kann das Baby mehrere Stunden täglich auf der Brust seiner Eltern verbringen. Der vertraute Herzschlag und die Körperwärme wirken dabei nicht nur beruhigend und schaffen Verbundenheit, sondern haben auch zahlreiche positive Auswirkungen auf die Körper- und Hirnfunktionen von Neugeborenen, was durch medizinische Studien belegt werden kann. Auf den meisten Intensiv- und Neonatologie Stationen sind entsprechende Sessel oder Liegen vorhanden, die oftmals ein wenig abgeschirmt sind, um Eltern und Neugeborenen eine angenehme Atmosphäre zu bieten, in der sie entspannen und die Nähe genießen können.

Känguruhen mit dem Multicare Ruhesessel© von Steinmann Selection

Besonders wichtig ist bei der Känguru-Methode der richtige Sessel. Da das Känguruhen idealerweise in einer halb-aufrechten Position stattfindet und mehrere Stunden einnehmen kann, müssen Mutter oder Vater bequem sitzen und Rücken passend einstellen können. Der Multicare Ruhesessel® von Steinmann Selection ist hervorragend für den Einsatz in Krankenhäusern und Geburtenstationen geeignet, da er alle diese Voraussetzungen erfüllt. Er lässt sich dank der großen, robusten Doppellaufrollen einfach an einen ruhigen Ort schieben und ist aufgrund des Akkubetriebs ohne Kabel frei beweglich. Fuß- und Rückenteil sind getrennt regelbar, sodass Mutter oder Vater zwischen zahlreichen Sitz- und Liegepositionen wählen können, die für sie und ihr Baby komfortabel sind. Besonders wichtig ist hier auch die mit speziellen Komfortpolstern ausgestattete, nicht zu tiefe Sitzfläche, dank derer kein Schmerzempfinden oder Druck im Rücken oder der Sitzfläche aufkommt. So wird der Unterleib der Mutter (auch bei frisch operierten Frauen) geschont und spürbar entlastet.

Auch optisch trägt der Multicare Ruhesessel® zu einer ansprechenden und einladenden Raumatmosphäre bei, denn er verbindet innovative Ideen mit anspruchsvollem Design. Er ist in mehreren Farben erhältlich und kann entweder als Vollpolstersessel Multicare Ruhesessel® mit geschlossenen Seitenteilen oder MultiCare Wood Ruhesessel ® mit offenen Armlehnen und Seitenteilen aus massivem Sichtholz bestellt werden. Der Bezug ist angenehm auf der Haut, leicht zu reinigen und desinfektionsmittelverträglich, sodass auch erste Stillversuche kein Problem sind und den hygienische Anforderungen gerecht wird.  Mit dem Multicare Ruhesessel®  von Steinmann Selection entsteht ein einladender Ruhepol für Eltern und Neugeborene in einer fremden Umgebung. So wird eine Oase der Wärme und Geborgenheit geschaffen, die in den ersten Stunden, Tagen und Wochen nach einer Frühgeburt besonders wichtig ist.

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Was bringt Känguruhen?

Känguruhen hat deutlich erkennbare positive Auswirkungen auf Neugeborene, die sich besonders bei Frühchen an Überwachungsmonitoren ablesen lassen. Der direkte Hautkontakt mit Mutter und Vater sorgt nicht nur für grundlegende Entspannung und ein gesteigertes Wohlbefinden, sondern erzeugt zudem eine regelmäßigere und tiefe Atmung, wodurch die Sauerstoffsättigung im Blut ansteigt. Der gleiche Effekt lässt sich auch bei den Herztönen des Babys beobachten. Durch sanfte Berührungen und Streicheleinheiten wird die Hirnaktivität gefördert, was Hirn und Körper beim Wachsen hilft. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass Babys während des engen Kontakts besser schlafen und sogar weniger schmerzempfindlich sind beziehungsweise weniger weinen, wenn beispielsweise ein Zugang gelegt werden muss. Generell sind die Vitalfunktionen stabiler, was besonders Frühchen extrem zugutekommt.

Doch nicht nur das Neugeborene profitiert von der Känguru-Methode – auch die Eltern können einen positiven Effekt feststellen. So gelingt es ihnen oftmals schneller, eine starke emotionale Bindung aufzubauen, besonders dann, wenn ein Frühgeborenes längere Zeit im Krankenhaus und im Brutkasten verbringen muss. Die enge Nähe zu dem Kind kann bei der Mutter einen stärkeren Milchfluss bewirken. Über den Hautkontakt nimmt sie zudem Keime auf, die sich eventuell auf der Haut des Babys befinden können, und bildet entsprechende Antikörper. Diese werden dem Baby wiederum über die Muttermilch zugeführt. Generell wirkt die Nähe auch auf die Eltern beruhigend, was bei der Bewältigung von Ängsten helfen kann. Die zahlreichen Vorteile und positiven Auswirkungen das Känguruhens für Baby und Eltern sind somit nicht zu unterschätzen.

Woher stammt die Känguru-Methode?

Die Känguru-Methode wurde ursprünglich in Bogotá, Kolumbien praktiziert, wo in Krankenhäusern nicht genügend Brutkästen für Neu- und Frühgeborene zur Verfügung standen. Als alternative Wärmequellen legten Kinderärzte die Babys auf die nackten Oberkörper ihrer Eltern und beobachteten hierbei nicht nur eine stabilere Körpertemperatur, sondern auch zahlreiche weitere positive Effekte. Schnell wurde das Känguruhen dann eine gängige und hochgeschätzte Praxis auf den meisten Neonatologie Stationen.

Ihren Namen verdankt die Känguru-Methode natürlich der sehr ähnlichen Praxis beim gleichnamigen Säugetier. Da Känguru-Babys bei der Geburt nur wenige Zentimeter groß, vollkommen nackt und hilflos sind, verbringen sie die ersten sechs Monate ihres Lebens im Beutel des Muttertiers, wo sie warm und geborgen wachsen können.

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Känguruhen: Wie lange und worauf muss man achten?

Besonders bei Frühgeborenen findet das Känguruhen oftmals in einem Umfeld statt, das klinisch-steril ist und auf viele Eltern beängstigend oder einschüchternd wirken kann. Daher ist es besonders wichtig, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich Eltern und Baby trotz eventueller medizinischer Umstände oder Schwierigkeiten wohlfühlen und entspannen können. Idealerweise findet das Bonding per Känguru-Methode im Einzelzimmer statt, da dort Ruhe und Privatsphäre gegeben sind. Ist dies nicht möglich, kann ein Bereich mit Vorhängen oder einem Paravent zumindest teilweise abgetrennt werden. Solange vom Arzt nicht anders angeordnet, kann das Baby mehrere Stunden täglich auf dem Körper seiner Eltern verbringen.

Was beim Känguruhen wichtig ist

Eltern frühgeborener Babys sind häufig verunsichert, wenn es um den Umgang mit ihrem Nachwuchs geht, vor allem dann, wenn dieser auf unterstützende Maßnahmen angewiesen ist. Dies ist vollkommen normal, und auch hier kann Känguruhen weiterhelfen. Durch die intensive Zeit mit dem Neugeborenen bekommen die Eltern mehr Sicherheit – selbstverständlich steht das Klinikpersonal mit Rat und Tat zur Seite und zeigt, wie man sein Baby am besten hochnimmt, berührt und streichelt. So können die alltäglichen Handgriffe unter Aufsicht von Experten geübt werden, damit diese nach der Entlassung aus dem Krankenhaus wie von selbst ablaufen.

Beim Känguruhen selbst zählt vor allem, möglichst viel Zeit mit dem Baby zu verbringen – soweit es der gesundheitliche Zustand erlaubt. Singen und Geschichten erzählen stärkt das Vertrauen noch mehr, denn Babys erkennen die Stimmen ihrer Eltern aus der Zeit im Bauch wieder. Auch langsame und großflächige Berührungen tun gut, etwa an Kopf, Rücken oder an den Füßen. Dabei können die Eltern ganz ihrer Intuition vertrauen: Forscher haben festgestellt, dass sie die optimale Geschwindigkeit von 3 cm pro Sekunde ganz von selbst praktizieren.

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Känguruhen – nur für Frühchen?

Die Känguru-Methode wird meistens im Zusammenhang mit Frühgeburten empfohlen, dabei profitieren alle Babys und Eltern von den zahlreichen positiven Auswirkungen. Zudem muss das Känguruhen nicht nur im Krankenhausumfeld stattfinden, sondern kann ganz einfach zu Hause praktiziert werden. Wichtig ist lediglich, dass das Baby durch den Körper der Eltern und eine Decke warmgehalten wird. Werdende Eltern können diesbezüglich auch behandelnde Ärzte oder Pflegepersonal um Rat fragen und den Wunsch nach Körperkontakt nach der Geburt äußern.

Gibt es Studien zum Känguruhen?

Zum Känguruhen gibt es mittlerweile zahlreiche Studien, die sich allesamt einig sind: Der positive Effekt der Känguru-Methode auf die Gesundheit von Neugeborenen ist unumstritten. Besonders interessant ist jedoch eine in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá durchgeführte Langzeitstudie, die von kanadischen Forschern unterstützt wurde. Dort wurden zwischen 1993 und 1996 rund 250 Frühgeborene in ein Programm aufgenommen, das nicht nur intensives Känguruhen umfasste, sondern auch die umfassende Schulung der gesamten Familie im Umgang mit den Babys.

Bei der Durchführung der Studie ließ sich nicht nur eine niedrigere Sterberate der Känguru-Frühchen feststellen, zudem wurden die jungen Erwachsenen 20 Jahre später intensiv über mehrere Tage untersucht, wobei interessante Erkenntnisse zutage kamen. So waren die Testpersonen im Durchschnitt weniger impulsiv, hyperaktiv und aggressiv als Vergleichspersonen, die die ersten Lebensmonate vorwiegend im Brutkasten und ohne intensiven Körperkontakt verbracht haben. Darüber hinaus waren sie im Mittel in Schule und Beruf erfolgreicher und hatten einen etwas höheren Intelligenzquotienten. Auch der Familienzusammenhalt sei in den Familien der Testpersonen stärker gewesen, was nicht zuletzt auf die bessere Vorbereitung nach der Geburt zurückzuführen ist.

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Vom Känguruhen profitieren Babys und Eltern gleichermaßen

Wenn Sie sich näher mit dem Thema Känguruhen auseinandersetzen möchten, können Sie die Veröffentlichung des Fachjournals Pediatrics zu dem Thema „Kangaroo Mother Care and Neonatal Outcomes: A Meta-analysis“ lesen. Eine hilfreiche Anlaufstelle ist zudem der Bundesverband „Das frühgeborene Kind“ e.V., der Eltern und Angehörigen über eine Telefonhotline zur Verfügung steht und umfassende Informationen, Projekte, Selbsthilfegruppen und Kontakt zu Fachleuten bietet. An erster Stelle sollte für werdende Eltern oder Eltern eines Frühchens natürlich in jedem Fall der Rat des behandelnden medizinischen Personals stehen. Holen Sie sich im Zweifelsfall mehrere Meinungen ein und scheuen Sie sich nicht, Fragen zu stellen und um mehr Informationen und Aufklärung zu Themen wie der Känguru-Methode zu bitten. Wichtig ist schließlich, dass es Ihnen und Ihrem Baby gut geht und Sie bestens umsorgt und auch auf schwierige Situationen vorbereitet sind.